Regionalverkehr Münsterland GmbH

Begründung:

Münster als Zielort für eine ständig steigende Zahl an Beschäftigten wird von den damit verursachten Pendlerströmen stark belastet, auch wenn das mobile Arbeiten und die 3- und 4-Tage Arbeitswoche inzwischen zu weniger berufsbedingten Ortsveränderungen führt. Die Stadt Münster ist zum einen Mittelpunkt des regionalen Schienennetzes wie auch Mittelpunkt eines Regiobus- und Schnellbus-Netzes, das mit dem Start der SchnellBus-Linie S90 begann.

Seit 1990 gibt es auf der Relation Lüdinghausen – Senden – Münster die SchnellBus-Linie S90. Neben dem Zeitgewinn durch die Fahrt über die A43 bis zur Weseler Straße stand im Blickpunkt bei den Planern der RVM auch der hohe Fahrkomfort, ähnlich wie bei Reisebussen. Zu Beginn fuhren die SchnellBusse nur einmal pro Stunde, später halbstündlich, schließlich bis zu 20-minütig plus Verstärkerfahrten, entsprechend der wachsenden Nachfrage.

Seit 2020 wird das Fahrtangebot verstärkt durch die Express-Linie X90 im Halbstundentakt, die auf begradigtem Fahrweg nochmals einige Minuten schneller Münster erreicht. „Münster“ heißt nicht nur Hauptbahnhof, sondern im Fall der S90 (wie auch die Linien S60 und S75) die gesamte Weseler Straße mit den anliegenden Arbeitsstätten von der Sparkasse Münsterland Ost bis zur LVM. Mehrere Haltestellen entlang der Weseler Straße bedeuten kürzeste, umstiegsfreie Wege zur Arbeit und wieder zurück.

Im Zusammenspiel mit der S90 bringt die Linie X90 vier Verbindungen stündlich zwischen Senden und Münster, drei zwischen Lüdinghausen und Münster sowie zwei zwischen Olfen und Münster. Das sind mehr komfortable Fahrten stündlich aus der Region als bei mancher Linie im Stadtverkehr (Gelmer, Wolbeck).

Der X90 wird mit Landesmitteln und Mitteln des Kreises Coesfeld finanziert. Vor allem aber Münster als Zielort profitiert von der entlastenden Wirkung des qualitativ hochwertigen regionalen Busverkehrs. Es ist verständlich, dass die Neigung des Kreises Coesfeld begrenzt ist, mehr Geld auszugeben für den ÖPNV, der besonders Münster zugutekommt.

Umso mehr ist zu würdigen, dass dieser Schritt, auch mit Landesmitteln, getan wurde vom Kreis Coesfeld und dem kommunalen Verkehrsunternehmen RVM. Ob und wie allerdings das gute Angebot S90/X90 über 2024 hinaus Bestand haben wird, ist noch offen. Zu würdigen ist darüber hinaus, dass die beiden Linien von Süden kommend nicht am Hauptbahnhof enden, sondern über die Eisenbahnstraße bis zum Bült weiterfahren und damit zwei weitere Haltestellen in der City Münsters erschließen.